Zum Inhalt springen

Tag der Restaurierung 2025

Datum:
8. Okt. 2025

Heute ist Tag der Restaurierung!🥳

Dieser Aktionstag wurde 2018 ins Leben gerufen und findet jedes Jahr am dritten Sonntag im Oktober statt. An diesem Tag geben viele Restauratoren Einblicke in diese wichtige Arbeit, die oft im Hintergrund erfolgt.

Ziel des Aktionstages ist es,

  • Menschen jeden Alters zu sensibilisieren für die Bedeutung des kulturellen Erbes
  • das öffentliche Bewusstsein für die Schlüsselrolle der Restauratoren in der Kulturguterhaltung zu schärfen
  • Wissen zum Beruf des Restaurators zu vermitteln
  • aufmerksam zu machen auf das komplexe, vielfältige Tätigkeitsfeld dieser angewandten Wissenschaft mit ihren ethischen Grundlagen
  • zu verdeutlichen, welche große Verantwortung Restauratoren gegenüber unserem kulturellen Erbe übernehmen, indem sie materielle Zeugnisse unserer Gesellschaft in ihrer Integrität und ihrer Authentizität für nachkommende Generationen bewahren
  • darzulegen, wie bedeutsam die restauratorische Expertise für Innovationen in der Kulturerbeforschung und den nachhaltigen Tourismus ist
  • zu veranschaulichen, welche hohen internationalen Qualitätsstandards die Berufsgruppe mit ihren Kompetenzen für den Kulturguterhalt in 22 europäischen Staaten vertritt.
[entnommen aus: https://www.tag-der-restaurierung.de/ueber/]

>> Tag der Restaurierung

 

Auch unsere Bibliothek beherbergt eine Restaurierungswerkstatt, in der hauseigene Bestände restauriert werden.

Wie man eine Schließe schmiedet

Schließen sind sozusagen die Verschlüsse meist mittelalterlicher Handschriften. Da die Buchdeckel nicht aus Pappe, sondern aus Holz gefertigt wurden, kann man diese Schließen prima auf die Deckel nageln.

 

Was braucht man? Amboss, Hammer verschiedene Feilen, eine Säge und natürlich Messingblech. Daraus wurden früher die Schließen gefertigt

Das sieht hier erst einmal kompliziert aus, ist es aber nicht. 

 

Fangen wir vorne an. Es wird heiß.

Um das Messingblech bearbeiten zu können, ohne sich den Arm auszukugeln wird es erst einmal bis zu Rotglut erhitzt 

 

Jetzt kann man die Schließe an einem Ende schön dünn schmieden damit es später bei der Montage auf den Buchdeckel einen sanften Übergang gibt. Das Material dünn zu feilen würde nur dazu führen, dass es sich leicht verbiegen lässt. Also kloppen wir drauf, dass es eine wahre Freude ist! 

 

 

Bei der Gestaltung einer Schließe hat Phantasie keinen Platz. Man muss streng nach dem Vorbild arbeiten, da man das historische Bild des Buches wieder herstellen will. Also ab ans Zeichenbrett und eine Vorlage gezeichnet.

 

Diese wird dann auf das gehämmerte Messingblech geklebt und ausgesägt.

Danach kommt der Feinschliff mit Hilfe verschiedener feinen Feilen, bis die endgültige Form dem Vorbild entspricht.

 

Bis hierhin sieht das schon mal gut aus, aber schließen kann die Schließe noch nicht. Sie besteht aus zwei Teilen. Einer wird auf den Buchdeckel genagelt, der andere Teil wird dort eingehakt. Schauen wir uns das jetzt einmal an.
Fertig!

 

Und hier ist der Teil mit dem Haken.

 

Und so gehört es zusammen.

 

Jetzt fehlt noch ein Lederscharnier, man möchte das Buch ja auch öffnen können, zum lesen oder Mücken erschlagen. Je nach Vorliebe. 

 

So langsam kann man sich vorstellen wo das endet.
So fest verschlossen schützen Schließen das Innere des Buches vor Staub und Feuchtigkeit. Scheint gut funktioniert zu haben. Unsere Bücher sind heile und wirklich sehr alt.