Gedenken am 16. Mai: Deportation von Sinti*zze und Rom*nja aus Deutschland und Aufstand in Auschwitz-Birkenau

Seit dem 16. Mai 1940 wurden in Köln-Bickendorf Sinti*zze und Rom*nja im Internierungslager an der Venloer Straße festgenommen und in das Lager Deutz verschleppt.
Am 21. Mai 1940 deportierten die Nationalsozialisten und ihre Mitläufer mehr als 1000 Sinti*zze und Rom*nja vom Bahnhof Köln-Deutz in Ghettos und Konzentrationslager. Die wenigsten von ihnen überlebten.
Am 16. Mai 1944 leisteten die im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau internierten Sinti*zze und Rom*nja Widerstand gegen ihre geplante Ermordung.
Die Nationalsozialisten brachen die „Vernichtungsaktion“ daraufhin ab – aber in der Nacht vom zweiten auf den dritten August 1944 wurden alle in Birkenau verbliebenen Sinti*zze und Rom*nja ermordet.
Sinti*zze und Rom*nja mussten in Deutschland noch viele Jahrzehnte nach 1945 offene Diskriminierung ertragen.
Jede Entschädigung wurde ihnen verweigert, und die systematische Ermordung ihrer Angehörigen war lange Zeit, bis 1982, nicht als Völkermord anerkannt.
Bis heute leiden Rom*nja in Europa unter Ausgrenzung bis massiver und systematischer Diskriminierung.
In Deutschland wie in anderen Ländern haben Sinti*zze und Rom*nja weitaus geringere Chancen auf ein Leben in Wohlstand und Sicherheit als die Mehrzahl der übrigen Bevölkerung.
Die Zahl antiziganistischer Vorfälle u.a. in den Bereichen Behörden, Bildung, Alltag und öffentlicher Raum gegen Sinti*zze und Rom*nja ist nach wie vor erschreckend hoch, wie aus dem Jahresbericht für 2023 der Berliner Dokumentationsstelle > DOSTA der Rom*nja-Selbstorganisation Amaro Foro e.V. hervorgeht
Erst seit 2022 erfasst die Melde- und Informationsstelle Antiziganismus > MIA bundesweit Vorfälle.
Und Rom*nja, die aus osteuropäischen Ländern vor offener Diskriminierung und Bedrohung fliehen, haben in Deutschland fast keine Chance auf Asyl.
VERANSTALTUNGSHINWEIS:
In unserer Medienliste (s.u.) finden Sie Filme, die die Situation von Sinti*zze und Rom*nja darstellen. Sie können helfen, Stereotype und Vorurteile abzubauen und ein menschenwürdiges Zusammenleben fördern.
Eine weitere Medienliste empfiehlt Medien zum Holocaust.
> Medien aus dem Verleih der Medienzentrale zu Sinti*zze und Rom*nja (PDF)
> Medien aus dem Verleih der Medienzentrale Köln zum Holocaust: Medienliste "Shoah" (PDF)
> Der Rom e.V. Köln informiert, hilft und lädt ein
> Zentralrat Deutscher Sinti und Roma
> Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma
> RomArchive für Kunst und Kultur
> Der Mediendienst Integration bietet allgemeine Informationen zu Sinti*zze und Rom*nja